Presse Kinderchor
(Königsteiner Woche, 02.03.2017)
110-jähriges Jubiläum des MGV Heiterkeit
Als Luzifer aus dem Haus gejagt wurde
Festlich und fröhlich ging es zu beim großen Jahreskonzert im Jahr vor dem 110-jährigen Jubiläum des MGV Heiterkeit. Der Kinderchor eröffnete mit einer eigenen Version der Weihnachtsgeschichte. Foto: Jochen Reichwein Der Kinderchor begeisterte die Zuhörer mit der Weihnachtsgeschichte.
Mammolshain.
„Wenn Männer Kinder kriegten, kämen sie sicher nicht auf eine solche Idee“ – in der Krippenspielversion der „Kleinen Heiterkeit“ unter der Leitung von Nadja Gorbacheva lässt Maria keinen Zweifel daran, was sie von der Idee einer Volkszählung hält, die kurz vor der Geburt ihres Kindes noch eine lange Reise erfordert. Aber sie hält natürlich tapfer durch, während Luzifer persönlich schon von einer kleinen Erkältung niedergeschmettert wird. „Schmerz lass nach“, jammert er, und da haben die kleinen Unterteufelchen endgültig genug; waren sie doch schon mit seinen Intrigen gegen Maria und das Jesuskind nicht einverstanden. So wird die „Höllische Hoheit“ schließlich aus dem Haus gejagt, und einem fried- sowie hoffnungsvollen Weihnachtsfest steht nichts mehr im Weg. Mit Begeisterung und Charme absolvierten die jungen Sängerinnen und Sänger, teilweise noch Kita-Kinder, ihren großen Auftritt und weisen in ihren Reihen schon einige vielversprechende Solostimmen auf; Erzengel Gabriel und Maria sowie ein frecher Luzifer, dem der Helm des Kaisers noch ein wenig zu groß ist, arbeiteten sich mit Kraft und Konzentration durch ihre umfangreichen Solopartien und ließen sich auch dann nicht aus der Ruhe bringen, wenn sich die Sangeskollegen zwischenzeitlich neu aufstellen mussten.
Damen in der Überzahl
Moderator und Ehrenvorsitzender Rudolf Söchting appellierte nach dem Auftritt der jungen Künstler an Eltern und Großeltern, die Kinder möglichst früh an Musik heranzuführen und ihnen diese große Welt zu eröffnen, der Stellenwert des Fachs in der Schule sei viel zu gering. „Wenn in der Schule eine Stunde ausfällt, dann ist es meistens die Musik.“ Die Kinder des Chors jedenfalls, überwiegend Mädchen, haben erfahren, welch große Freude das Musizieren bedeutet und bleiben mit Ernsthaftigkeit, aber auch viel Spaß bei der Sache. Auch bei den großen Mitgliedern des ursprünglichen Männergesangvereins haben mittlerweile die Damen „überhand genommen“. „Uns haben sie in die hinteren Reihen gedrängt“, klagte Rudolf Söchting, war aber darum nicht wirklich böse; schließlich zählte das stimmliche Ergebnis und das fand – unterstützt von den Kolleginnen und Kollegen des Walldorf-Chors – großen Anklang im Publikum. Eine Besonderheit des Konzerts war der Auftritt des koreanischen Frauenchors mit deutschen und koreanischen Liedern, bevor am Ende alle gemeinsam ein „Weihnachtslieder-Potpourri“ anstimmten.
(Taunuszeitung, 06.12.2015)
(Königsteiner Woche, 19.12.2013)